Fragen Sie vier Personen, wie Sie den Begriff „Digitalisierung“ verstehen und Sie erhalten dabei acht unterschiedliche Antworten.
Meistens wird mit Digitalisierung schlichtweg Technologie assoziiert. Dieser Zugang ist grundsätzlich nicht falsch. Doch wundern wir uns manchmal, warum die vielversprechende neue Technologie nicht wirklich den erwarteten Nutzen bringt?
Im Kontext von Unternehmen und dem Versuch neue Technologien in Form neuer Software- oder Prozesslösungen durchzusetzen, heißt das dann, dass 80% aller Projekte schief gingen. Warum? In den meisten Fällen durch unerwartete höhere Kosten, längere Durchlaufzeiten als geplant oder durch das Ausbleiben der gewünschten Wirkung.
Warum Digitalisierung zu oft scheitert
Bei der Auswahl einer Technologie verlassen wir uns sehr oft auf die Meinung anderer. „Diese App hat mir ein Bekannter empfohlen!“ – mit anfänglicher Begeisterung wird dann also die App Nummer 257 installiert und landet dort nach dem ersten Versuch sehr schnell am „App-Friedhof“ meines Smartphones.
Auch in Unternehmen funktioniert dieses Prinzip ähnlich: Sie entscheiden oft auf Basis der von Mitbewerbern verwendeten Technologien bzw. Software-Produkte.
„Was in einem anderen Unternehmen funktioniert, muss bei uns auch funktionieren – und die Marketingfolien versprechen Wunder!“- spätestens bei der Installation und Einbindung der notwendigen Daten aus dem Unternehmen bzw. der Einschulung der MitarbeiterInnen stößt die Wundertechnologie dann an ihre Grenzen. Zu diesem Zeitpunkt verursacht der Schritt zurück aber bereits heftige Kopfschmerzen.
Noch einmal zurück zur anfänglichen Erklärung: Was hat Digitalisierung mit Technologie zu tun?
„Technologie“ ist nur ein Werkzeug, das einen Plan unterstützen soll
Bevor Sie ein Bild, das Sie gekauft haben, weil es Ihnen besonders gut gefällt, bei sich zuhause aufhängen, machen Sie folgende Überlegungen: Im ersten Schritt denken Sie darüber nach, welcher der geeignetste Platz dafür sein könnte. Dann besprechen Sie diesen mit Ihren Mitbewohnern – aus eigener Erfahrung, ist das wahrscheinlich der längste Prozess. Als nächstes erkunden Sie die Beschaffenheit der Wand, an der das Bild hängen soll und vermessen den genauen Platz. Erst dann greifen Sie zur passenden Technologie – in diesem Fall die Bohrmaschine oder der Hammer – um das Bild zu montieren.
Dieses Beispiel übersetzt in den Kontext der Digitalisierung in Unternehmen bedeutet, dass zuerst strategische Überlegungen stattfinden müssen. Um ebenso wie beim Bild, Mitarbeiter von der Entscheidung zu überzeugen, sollten auch in Unternehmen Schlüsselpersonen aus unterschiedlichen Bereichen involviert werden. Ganz nach dem Motto „Betroffene zu Beteiligten machen“. Dadurch steigern Sie die Akzeptanz für Neues.
Die Akzeptanz für digitale Transformation bei allen Beteiligten schaffen
Was ist nun der Schlüssel, um das Scheitern von Transformationsprojekten zu verhindern? Das Zusammenspiel aus einem Team von Schlüsselmitarbeitern und aktiver Kommunikation.
Jeder von uns kennt zeitraubende Besprechungen, wo weder die Agenda eingehalten wird, noch ein vernünftiges Ergebnis am Ende erzielt wird. Diese Form der Einbindung von Mitarbeitern meinen wir NICHT! Auch vom klassischen Brainstorming, „alle rufen ihre Ideen einer Person zu, die diese auf einem Whiteboard mitnotiert“ halten wir wenig. Das hat zum Effekt, dass ein paar wenige „Alpha-Kollegen“ sich gegenüber allen anderen durchsetzen.
Gute Besprechungen oder auch Workshops benötigen eine gute und erfahrene Moderation. Auch welche Methoden zum Einsatz kommen, ist oft situationsabhängig. Der richtige methodische Prozess und die richtige Haltung der Teilnehmenden sind der Schlüssel zu erfolgreichen Ergebnissen. Durch diese Einbindung stoßen Sie einen nachhaltigen Umdenkprozess in Ihrem Unternehmen an. Ihren Mitarbeitern werden Methoden und Kompetenzen vermittelt, die eine zukünftige abteilungsübergreifende Zusammenarbeit stärken.
„Aha“ Effekte und Empathie zwischen den Abteilungen schaffen
In unseren Kundenworkshops hatten wir schon oft das Erlebnis, dass Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen endlich verstehen, was der andere macht. Dadurch wird für die Beteiligten ziemlich schnell klar, welche Informationen von der einen in die andere Abteilung fließen müssten, damit die Arbeit ohne Reibungsverluste absolviert werden kann.
Wir von tecXcon begleiten und moderieren diese Prozesse, damit in der Zusammenarbeit und Abteilungsübergreifend mehr Klarheit und bessere Synergien entstehen. Das ist für uns ein erster logischer Schritt bei Digitalisierungsprojekten, um Veränderungen innerhalb eines Unternehmen oder Organisation in den Gang zu bekommen.
Klingt das für Sie interessant? Kontaktieren Sie mich gerne um mehr über unser Vorgehensmodell zu erfahren.
Dietmar Stefl-Sedlnitzky
Geschäftsführer, tecXcon GmbH
Er ist Experte für Design Thinking und kreative Herangehensweisen. In unserem [CHECK] Workshop erarbeitet er die wichtigsten Fragestellungen zum Thema Digitalisierung.
“Wissen spielt in unserer Welt nach wie vor eine wichtige Rolle. Weil es aber oft und schnell überholt werden kann, ist es von großer Bedeutung, Neugierde und eine schnelle Auffassungsgabe zu haben.”